Schluss mit Wegwerfen: So geht Restekochen!
Für Großfamilien und Personen, die Geld sparen wollen, ist Restekochen schon seit jeher eine super Alternative. Für die ältere Generation, welche Nahrungsknappheit und kleine Portionen gewohnt sind, ist es sowieso selbstverständlich, dass man Essen nicht verschwendet oder wegschmeißt. In den heutigen Tagen ist unsere Gesellschaft im Gegensatz dazu von Überfluss und übermäßigem Konsum geprägt. Da rutscht man schnell in die Spirale der Wegwerfgesellschaft hinein, da man umgeben ist von einem Überangebot an Lebensmitteln. Übrig gebliebene Reste oder abgelaufene Lebensmittel landen daher schnell mal im Mülleimer. Dieses unüberlegte und automatisierte Verhalten wird in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrise immer mehr hinterfragt, wobei auch das Umweltbewusstsein immer stärker wird. Eine Sache ist dabei sicher: Die Verschwendung von Nahrungs- und Lebensmitteln wird scharf kritisiert und kann nicht mehr gerechtfertigt werden.
Restekochen gibt teilweise eine Antwort auf diese Entwicklung und hat nichts mehr zu tun mit unappetitlichem Essen. Mit ein wenig Kreativität und Inspiration kann man ein leckeres Gericht zubereiten, das jedem schmeckt. Seid ihr bereit für Domino-Kochen?
- Erster Schritt: Bewusstsein schaffen
Die Deutschen werfen jedes Jahr durchschnittlich 82 kg Lebensmittel in die Tonne. Dabei handelt es sich um teils noch verpackte Lebensmittel, Essensreste oder Obst und Gemüse mit Dellen oder braunen Stellen.
Gut zu wissen:
- Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Erde leidet an Hunger.
- Lebensmittel wegschmeißen ist wie Geld aus dem Fenster werfen: Pro Person wandern jährlich Lebensmittel im Wert von 235 Euro in den Müll.
- Die Auswirkungen auf die Umwelt sind enorm: Die Produktion und der Abbau von Lebensmitteln machen 20 Prozent der insgesamt produzierten Treibhausgase eines Deutschen aus.
- Zweiter Schritt: Organisation
Mit ein wenig gesundem Menschenverstand kann man im Alltag ganz einfach viel bewirken.
- Vor dem Einkauf die Vorratskammer sowie den Kühlschrank checken, um zu schauen, was man braucht und was noch da ist. Tipp: Apps fürs Smartphone können dabei helfen. Sie speichern eure Vorräte sowie das Haltbarkeitsdatum.
- Nur die Mengen einkaufen, die man auch wirklich verbraucht. Oftmals kauft man nämlich viel zu viel. Vor dem Kauf das Mindesthaltbarkeitsdatum überprüfen.
- Die Lebensmittel im Kühlschrank nach Haltbarkeit ordnen (Milchtüten, die schneller ablaufen nach vorne).
- Essensreste in luftdichten Behältern im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.
- Und ganz wichtig: Lernen, die Reste zu verwerten!
- Dritter Schritt: Restekochen und Verantwortung zeigen
Es ist wahr, dass man nicht drei Tage am Stück dasselbe essen möchte. Für die Resteverwertung ist aber nur ein wenig Einfallsreichtum gefragt. Auch das Anrichten auf dem Teller spielt dabei eine Rolle und kann schon beim Anblick Lust und Vorfreude wecken.
Hier kommen einige Tipps, wie das Restekochen gelingt:
Mit Brotresten kann man ideal Croûtons herstellen, die man in den Salat oder in die Suppe gibt. Auch für Semmelbrösel, Klöße und Co. oder für Arme Ritter eignet sich altes Brot ideal. Nudel- oder Kartoffelreste können zu Salaten, Aufläufen oder Omelettes verarbeitet werden. Wenn ihr noch Fleisch oder Fisch übrig habt, könnt ihr dies sehr gut hinzufügen oder es zu einer Quiche, einem herzhaften Kuchen, zu einem Auflauf, Frikadellen oder auch zu gefülltem Gemüse weiterverarbeiten. Wenn ihr noch Eiweiß übrig habt, könnt ihr ideal einen Eischneekuchen, Kokospralinen oder Meringen daraus zaubern. Dellen oder braune Stellen bei Früchten können ganz einfach weggeschnitten werden. Die Früchte eignen sich ganz besonder für süße Aufläufe, Crumble oder Kompott.
Wir ihr gesehen habt, kann man mit ein wenig Einfallsreichtum und Raffinesse aus übrig gebliebenen Resten ganz einfach ein neues Gericht zaubern! Und gleichzeitig handelt ihr verantwortungsbewusst und nachhaltig für Umwelt und Natur.
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