Glibberig, aus dem Meer und bald auf eurem Teller!
Die Heimgourmet-Redaktion ,
09/10/2017
Die Qualle scheint eines dieser Lebewesen zu sein, die sich von Klimawandel und dem omnipräsenten Artensterben nicht einschüchtern lassen. Seit dem Jahre 2004 hat sich der Bestand unterschiedlicher Quallenarten vervierfacht. Meeresbiologen möchten dieser Plage nun den Kampf ansagen.
©Thinkstock: Ritakova
Gestrandete Quallen so weit das Auge reicht
Der ein oder andere unter euch würde zu einer ordentlichen Portion Meeresfrüchte sicherlich nicht nein sagen. Was, wenn wir euch sagen, dass ihr bei eurer Liebe zu unseren fischigen Freunden nur ein ganz klein wenig über euren eigenen Schatten springen müsstet, um unseren Planeten zu retten?
Das ist zumindest die Auffassung des italienischen Professoren Silvio Greco. Ganz nach dem Motto "If we can't beat them we should eat them " (wenn wir sie nicht schlagen können, sollten wir sie essen) möchte der Meeresbiologe ein schwerwiegendes Problem bekämpfen, das unser Ökosystem Meer bedroht. Durch den Klimawandel erhöht sich die Wassertemperatur des Meeres. Hinzu kommen die Überfischung sowie der illegale Fang von Schildkröten und Thunfisch, die zwei natürlichen Fressfeinde der glibberigen Meeresbewohner sind. Diese Faktoren bieten ideale Bedingungen der opportunistischen Kreaturen, die sich derzeit mit rasanter Geschwindigkeit in unseren Weltmeeren ausbreiten. Lange halten unsere Ozeane dieses Ungleichgewicht in der Nahrungskette bei weitem nicht aus.
"Jetzt ist es an uns Menschen, der neue Raubtier für die Qualle zu sein", schlussfolgert Greco.
©Thinkstock: warangel
Proteinquelle der Zukunft?
Diese Idee, die auch von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen unterstützt wird, scheint gar nicht mal so dumm. Anstatt gefährdete Fischarten zu essen, könnten wir doch einfach direkt etwas tiefer in der Nahrungskette ansetzen. Quallen gibt es jedenfalls mehr als genug (jeder, der in der letzten Zeit Urlaub am Meer gemacht hat, weiß, wovon wir sprechen).
Was den Nährstoffgehalt der Tiere anbelangt, spricht eigentlich auch nichts dagegen. Sie enthalten kein Fett, sind reich an Proteinen und Kollagen.
Und wie sieht es geschmacklich aus?
©Thinkstock: amana images
Exotische Delikatesse?
Greco vergleicht den Geschmack von Quallen enthusiastisch mit dem von Austern, einer Delikatesse die in Gourmetkreisen heiß umworben ist. Sie bestehen zu 90% aus Wasser und sind von Natur aus salzig. Würzen muss man sie deshalb gar nicht groß. Ein bisschen Zitronensaft und Pfeffer und fertig ist das Abendbrot. Man muss bei der Zubereitung nur aufpassen, dass man die giftigen Tentakeln entfernt oder unschädlich macht (ein bisschen heißes Wasser reicht bei den essbaren Quallenarten bereits).
Was in unseren Gefilden vermutlich ziemlich gewöhnungsbedürftig scheint, gehört in anderen Breitengraden zum Tagesgeschäft. In China beispielsweise schätzt man Quallen in Salatform seit rund tausend Jahren. In Japan rollt man sie zu Sushi. Vielleicht schwappt dieser Foodtrend ja auch bald in die westlichen Kulturkreise. Was das geschmacklich bedeutet, können wir leider nicht genau sagen, sinnvoll für die Menschheit und unseren Planeten wäre es allerdings allemal.
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