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Interview mit NutriCulinary



Interview von Alli Interview von Alli

Wir interviewten NutriCulinary!

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Wie ist dein Blog entstanden? Wie kam dir die Idee dazu?


Als ich 2008 mit „Nutriculinary“ startete, gab es im Bloggen gerade eine Wende. Die reinen „Ich erzähle von meinem Leben“-Blogs haben nicht mehr so gut funktioniert und ich persönlich fand meinen Themenmix auf meinem ersten Blog "Dem Herrn Paulsen sein Kiosk" auch für die LeserInnen sehr fordernd: Reggaemusik, Literatur und Kochen - das war schon eine gewagte Mischung. Auch persönlich haben mich Fachblogs schon damals am meisten interessiert und da ich über Musik und Literatur nur aus der Fan-Persketive schreiben konnte, bot sich mit NutriCulinary die Möglichkeit, fachlich fundierter zu bloggen. Trotzdem habe ich im letzten Jahr wieder begonnen, die anderen Themen zu integrieren.

Dein Food-Blog bietet bei weitem mehr als nur Rezepte. Was genau ist die inhaltliche Leitlinie deines Blogs?


Die Kulinarik ist ein weites Feld, mir ist es ein Anliegen möglichst alle interessanten Aspekte darzustellen, sei es in Form einer Restaurantkritik, einer ernährungspolitischen Entwicklung, kulinarischen Erfahrungen auf Reisen oder eben auch Kulinarik in Kunst, Musik und Literatur.

Du hast bereits mehrere Kochbücher, aber auch einen Roman veröffentlicht. Sind Kochen, Essen und Trinken für dich Quellen der Inspiration für künstlerisches Schaffen?


Am Roman arbeite ich, bislang sind zwei Erzählbände mit kulinarischen Geschichten erschienen, 2009 "Monsieur, der Hummer und ich" und 2012 "Schlaraffenland", beide im Hamburger mairisch Verlag. Und ja: Kochen, Essen und Genuss sind mir die allergrößte Inspirationsquelle. Beim Essen und bei der Zubereitung von Speisen geht es immer auch um zwischenmenschliche Beziehungen, über das Kochen und Essen erzähle ich in meinen Büchern vom Leben. Bei den Kochbüchern inspirieren mich die Teller von Kollegen und befreundeten Foodbloggern. Ganz besonders auf Reisen sehe ich gerne in die Töpfe anderer Leute.

Viele deiner Rezepte sind Fleischgerichte - wie kommt es, dass du ein vegetarisches Kochbuch geschrieben hast?


Ich liebe Fleisch, sehe aber auch die Notwendigkeit den Fleischkonsum allgemein drastisch zu senken und lieber weniger, dafür gutes Fleisch von bester Herkunft zu genießen. Als Kochbuch-Autor versuche ich aufzuzeigen, wie vielfältig und reich die fleischlose Küche sein kann, ohne dass es einem an irgendetwas mangelt. Für mein neues Kochbuch "Deutschland Vegetarisch" (Christian Brandstätter Verlag, 2013), dass ich auf Einladung des Verlages und Herausgeberin Katharina Seiser, als Folgeband zum Bestseller "Österreich Vegetarisch" schreiben durfte, stand die Recherche-Arbeit im Vordergrund: in alten Kochbüchern und Archiven habe ich mich auf die Suche nach der traditionellen fleischlosen Regionalküche begeben. Die gab es immer schon, den die Fleisch- und Wursteküche, für die Deutschland heute berühmt ist, gibt es erst seit den Wirtschaftswunderjahren - zuvor war Fleisch eine Sonntagsangelegenheit und ich habe dementsprechend einen reichen Schatz geborgen. Das hat noch gefehlt, finde ich, neben den klassischen "vegetarischen" Länderküchen aus Asien, dem Orient und auch Italien und Israel, das eigene Land nochmal neu und fleischlos glücklich zu entdecken. Dieses wärmende und würzige, das der Deutschen Küche eigen ist, das ist echtes Seelenessen!

Wie entscheidest du welche Rezepte du in Form von gedruckten Kochbüchern oder online auf deinem Blog veröffentlichst?


Im Blog gibts nur sehr selten Rezepte, da ich damit mein Geld verdiene (lacht).

Was kochst oder backst du weniger oder überhaupt nicht gerne?


Backen ist ein gutes Stichwort, da habe ich, wie auch im Dessert-Bereich, doch einige Defizite. das geht übrigens vielen Köchen so, dass die Patisserie eher kein Lieblingsposten ist. Ich betrachte immer wieder bewundernd die wunderschönen Back- und Dessert-Blogs der geschätzten Foodblogger-Kolleginnen, toll!

Was ist deine Spezialität für die du bekannt bist oder die dir einfach immer gelingt?


Mein mit Gin gebeizter Lachs ist legendär.

Worauf legst du beim Fotografieren deiner Kreationen besonders Wert?


Ich fotografiere nicht selbst, sondern bin im Fotostudio fürs Kochen und die Anrichtung der Speisen zuständig. Insgesamt ist es aber eine Teamleistung, bei der FotografIn, Interior-StylistIn und FoodstylistIn bestenfalls eine Sprache sprechen sollten um gemeinsam eine Bildwelt zu entwickeln.

Welches deiner Rezepte empfiehlst du den Lesern für einen besonderen Drink bei Besuch von Gästen?


Sie sollten unbedingt meinen Drink des Jahres 2013, den "Glamp" und den "Mandarine Mule" probieren!

Welches sind die einschneidensten Erfahrungen die du gemacht hast, seit du mit deinem Blog begonnen hast?


Das Schönste ist immer, wenn sich die Food-Verrückten aus dem Internet in der Echtwelt treffen. Das passiert immer Häufiger, macht Spaß und es sind so auch schon neue Freundschaften entstanden. Der wohl einzigartigste Echtwelt-Event war die Reise ins Cilento, im Herbst 2011 - mit über 50 Foodbloggern und internetaffinen JournalistInnen, Köchinnen und KulinarikerInnen. Einzigartig gemeinsam das Land zu erforschen, zu erkochen, zu erleben. Bilder und weiterführende Links zu diesem Erlebnis gibts natürlich im Blog: http://nutriculinary.com/2011/10/09/foodcamp-cilento/



Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und bis bald!
Veröffentlicht von Alli - 28/11/2013



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