Kleine Kräuterküche - Estragon, Tripmadam, Pimpinelle & Borretsch
Weiter geht's mit unserer Kleinen Kräuterküche. Im dritten Teil findet ihr interessante Informationen über leider sehr in Vergessenheit geratene Kräuter - es lohnt sich, diese mal auszuprobieren!
Estragon
Estragon gibt Saucen, Essig, weißem Fleisch und Fisch einen einzigartigen Geschmack. Estragon ist vor allem in der französischen und russischen Küche bekannt und darf beispielsweise in der französischen Sauce Béarnaise nicht fehlen. Estragon ist kein anspruchsvolles Kraut, es eignet sich daher hervorragend zum Anpflanzen im eigenen Garten. Sogar bei eher kühlerem Klima kann man Estragon von Juli bis Oktober selbst ernten. Ansonsten erhält man Estragon ebenfalls frisch oder getrocknet in jedem gut sortierten Supermarkt. Wie schmeckt denn Estragon eigentlich? Estragon ist kein sehr häufig verwendetes Kraut, vor allem wegen seines typischen Fenchel- bzw. Anisgeschmacks. Durch die vielen Gerb- und Bitterstoffe und das ätherische Estragonöl ist Estragon hingegen gut für die Verdauung und wirkt krampflösend.
Estragon wird aber nicht nur in der Sauce Béarnaise verwendet, sondern verfeinert außerdem Sauce Hollandaise, Geflügel, Gemüse oder Fisch. In Frankreich gibt es beispielsweise auch Kräuterbutter oder Senf mit Estragon. Wichtig ist nur, dass nicht zu viel von dem sehr geschmacksintensiven Kraut verwendet wird – andere Gewürze und Aromen sind sehr schnell durch Estragon dominiert.
Tripmadam
Der Tripmadam ist ein nicht sehr bekanntes Kraut, welches zur Familie der Felsenfetthenne gehört. Die Blätter des Tripmadam schmecken leicht säuerlich und sind wahre Vitaminspender. Der Tripmadam sollte entweder frisch oder eingefroren verwendet werden, denn beim Trocknen verliert das Kraut schon nach kurzer Zeit fast vollständig sein Aroma. Tripmadam findet man hierzulande kaum in Supermärkten oder auf Wochenmärkten zu kaufen, da das Kraut möglichst frisch verwendet werden muss. Aber die Klimabedingungen in Deutschland machen es möglich, den Tripmadam in seinem eigenen Garten anzubauen.
Pimpinelle
Pimpinelle (auch Kleiner Wiesenknopf oder Pimpernell genannt) ist heutzutage leider weitestgehend in Vergessenheit geraten – außer in Hessen, wo das Kraut in die klassische Mischung für die Frankfurter Grüne Sauce gehört.
Die Blätter der Pimpinelle sehen zwar fein und zart aus, aber geschmacklich haben es die leicht bitteren und würzigen Blätter in sich.
Beim Vorbereiten der zarten Blätter sollte man jedoch aufpassen, und sie nicht unter fließendem Wasser waschen, sondern nur leicht in eine Schüssel mit kaltem Wasser tunken und anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Früher glaubte man, dass Pimpinelle gegen die Pest helfen würde, was jedoch heute bezweifelt wird. Trotzdem ist die Pimpinelle sehr gesund und soll gegen Grippe, Halsentzündungen oder bei Beschwerden wie Sodbrennen helfen.
Pimpinelle ist nicht nur in der Grünen Sauce ein Genuss, sondern verfeinert außerdem andere Dips oder Dressings.
Borretsch
Schonmal was von Borretsch gehört? Dieses Kraut sieht nicht nur hübsch aus, sondern schmeckt auch lecker und hat viele für den Körper sehr wichtige Inhaltsstoffe. Leider ist diese Pflanze heutzutage nur sehr selten in der Küche in Gebrauch. Der Geschmack von Borretsch erinnert an den von Zwiebeln und Gurken – Borretsch wird daher gern als Gewürz beim Einlegen von Gurken verwendet.
Borretsch schmeckt nicht nur gut, sondern ist außerdem ein sogenanntes Powerkraut. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen viele Mineralstoffe (vor allem Kalzium), ätherische Öle und Vitamin C.
Wer nicht weiß wie er Borretsch am besten verwenden soll, und wozu er passt, hier ein paar Tipps: eigentlich passt Borretsch zu fast allen herzhaften Gerichten. Traditionell findet man ihn beispielsweise in Salaten, Eintöpfen, Eier- und Gemüsegerichten. Die großen Borretschblätter können außerdem wie Spinat zubereitet werden und die blauen essbaren Blüten geben Desserts oder sommerlichen Salaten das gewisse Etwas.
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